International Review of Sociology

Dieser Aufsatz zielt darauf ab, die jüngsten Errungenschaften der Wirtschaftssoziologie zu analysieren, ausgehend vom Problem der Einbettung. Zunächst soll der Beitrag von Mark Granovetter veranschaulicht werden, der zeigt, wie sich die von diesem Wissenschaftler vorgeschlagene Interpretation auf eine strukturrelationale Perspektive konzentriert, die dazu neigt, die Erklärung wirtschaftlicher Phänomene auf eine Theorie sozialer Netzwerke zurückzuführen. Um diesen Ansatz zu bereichern und zu integrieren, wird der Beitrag der neuen institutionalistischen Perspektive in der zeitgenössischen Wirtschaftssoziologie hervorgehoben, die sich auf die soziale Konstruktion wirtschaftlicher Institutionen konzentriert hat. Diese Strömung hat einerseits die kognitive Dimension der Einbettung in Bezug auf die Art und Weise unterstrichen, in der die durch mentale Prozesse strukturierten Einheitlichkeiten das wirtschaftliche Denken einschränken, und andererseits die kulturelle Dimension der Einbettung in Bezug auf die Rolle kollektiv geteilter Repräsentationen bei der Bildung wirtschaftlicher Ziele. Zum Abschluss werden die Erwerbungen einiger theoretischer Perspektiven im Zusammenhang mit der polanyischen Tradition veranschaulicht, die eine ‚plurale‘ Konzeption der Wirtschaft entwickelt haben, die auf der Betonung sozioregulativer Prinzipien wie Austausch, Umverteilung und Gegenseitigkeit beruht, die, indem sie hybrid werden, variablen und historisch verankerten Wirtschaftswelten Gestalt verleihen. Das Konzept der Einbettung wurzelt historisch und vermittelt eine Vision wirtschaftlicher Prozesse als untrennbar von nichtökonomischen Institutionen.

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