Es wird schwieriger für Android-Apps, Benutzer zu verfolgen, die sich gegen den Erhalt personalisierter Anzeigen entschieden haben, berichtet die Financial Times, nachdem Google Änderungen am Umgang mit den eindeutigen Gerätekennungen angekündigt hat, mit denen Vermarkter sie zwischen Apps verfolgen können. Ab Ende dieses Jahres unterbricht Google den Zugriff auf diese „Werbe-IDs“, nachdem sich ein Nutzer abgemeldet hat, und zeigt Entwicklern stattdessen eine „Reihe von Nullen“ an.
Die Nachricht wurde in einer E-Mail an Play Store-Entwickler angekündigt, und Google hat auch seine Support-Seite für Werbe-IDs mit der Ankündigung aktualisiert. Google teilte den Entwicklern mit, dass die Änderungen „den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten geben und die Sicherheit und den Datenschutz stärken“, berichtet die Financial Times.
Die Änderung erfolgt nur wenige Monate, nachdem Apple die Funktionsweise von Werbe-IDs unter iOS überarbeitet hat, um offensichtlich mit der neuen Richtlinie zu konkurrieren. Kürzlich gab Google bekannt, dass es seinen Play Store-Angeboten Datenschutzinformationen hinzufügt, eine ähnliche Funktion widerspiegelt, die Apple im vergangenen Jahr in seinen App Store aufgenommen hat, und auch einschränkt, welche Apps sehen können, was Sie auf Ihrem Telefon installiert haben.
Benutzer können personalisierte Anzeigen auf Android seit langem deaktivieren (Sie können dies tun, indem Sie in die Einstellungen-App gehen, in das Google-Menü gehen und „Anzeigen“ auswählen), aber es scheint, dass dies Entwickler derzeit nicht davon abhält, vollständig auf die Werbe-ID Ihres Geräts zuzugreifen. AdExchanger berichtet, dass Apps die Kennung zuvor für nicht-werbliche Zwecke wie Analyse und Betrugsprävention verwenden konnten, und auf der Support-Seite von Google wird im nächsten Monat eine „alternative Lösung“ für diese Anwendungsfälle angekündigt.
Auf der Support-Seite von Google heißt es, dass die Einführung der neuen Richtlinie schrittweise erfolgen wird. Android 12-Geräte werden die Änderung ab „Ende 2021“ sehen, bevor sie Anfang nächsten Jahres auf allen Geräten mit Google Play verfügbar sind. XDA Developers berichtet, dass Google Play Services auch bestehende Apps mit Zugriff auf Ihre Werbe-ID und die damit verbundenen Daten benachrichtigt, damit diese gegebenenfalls gelöscht werden können.
Obwohl die Ankündigung von Google direkt auf Apples eigene Änderungen an der Anzeigenverfolgung folgt, ist noch nicht klar, wie ähnlich die beiden Ansätze sein werden. Auf der Support-Seite von Google wird die Entscheidung, das Ad-Tracking zu stoppen, weiterhin als „Opt-Out“ -Prozess bezeichnet, während die Änderungen von Apple das Tracking effektiv zu einer Opt-In-Entscheidung machen. Aber unabhängig davon, wie Google den Prozess letztendlich handhabt, ist dies eine weitere potenziell große Veränderung für die digitale Werbebranche.